With picture & everything, via his nytimes blog:
Aha. It seems that I have reached the stage where I create a stir by saying the obvious. On Monday I held a Princeton-sponsored event at the Foreign Press Club, and was asked about Austria’s Eastern European exposure. I responded by saying what everyone knows: Austrian lending to Eastern Europe is off the charts compared with anyone else’s, and that means some serious risk given that emerging Europe is experiencing the mother of all currency crises.
Is Austria doomed? Of course not. It’s not as outrageously leveraged as Iceland, or even Ireland. But it may need a bank bailout that will seriously strain the country’s resources. So what I said at the event — that after those two, it’s probably the advanced country at most risk from the financial crisis — shouldn’t even be controversial.
parmenides - 15. April, 18:08
Der
Artikel in der süddeutschen Zeitung der die Krise (der kleinen Prölls) in Fahrt brachte.
Österreich wird mit genau einem Wort erwähnt.
Und hierzulande kollabieren alle.
parmenides - 15. April, 15:19
Die Gewerkschaft?
Findet es auch falsch?
Noch einmal der böser Krugman?
die presse berichtet:
"Ich finde es sehr bedauerlich und erschreckend, was hier für ein Bild von Österreich entsteht", kritisierte Foglar Krugmans Aussagen. Auch für die Bonität Österreichs sei so etwas "äußerst gefährlich". Sorger bedauerte die Analyse des Nobelpreisträgers und Star-Autors, für ihn beruht dessen Einschätzung auf einem Informationsdefizit. Nun müsse man offensiv informieren und auf Basis von Fakten die Realität darlegen.
Noch einmal: Was gefährlich ist, ist, wenn die Schulden im Osten ohne Rückzahlung fällig werden. Was völlig gleichgültig ist, ist ob das wer laut sagt oder nicht. Bonität ist nicht etwas dass durch die Aussage von Journalisten (mit oder ohne Nobelpreis) nach oben oder unten geht.
parmenides - 15. April, 15:01
Es geht ja, wenn er möchte kann
unser Finanzminister auch ein Argument vorbringen:
Richtig sei, dass "unsere Banken zwar in Osteuropa stark engagiert" seien. Ohne Bank Austria und Hypo Alpe Adria, die Italien und Deutschland zugerechnet werden, sind die heimischen Banken mit 200 Mrd. Euro mit Krediten dort vertreten. Diese Kredite seien aber zu 85 Prozent in örtlichen Spareinlagen gedeckt. Und keinesfalls bestehe die Gefahr eines Totalausfalls, der gar den österreichischen Staat gefährden würde. "Keine Rede davon". Zwar sei wegen der Krise mit Kreditausfällen der Banken im Osten zu rechnen, Pröll verwies aber auf "realistische" Schätzungen bis zu 10 Prozent. Auch dann würden nicht in allen 20 Ländern flächendeckend auf einmal solche Probleme auftauchen. Pröll machte deutlich, dass in Österreich nur 5,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von den Banken stammen.
Wir werden uns überlegen ob das richtig ist.
parmenides - 15. April, 14:57
Gut, also, Paul Krugman findet, dass wir pleite sind, und Josef --- der Schwachkopf Prölll --- findet:
Empört hat Josef Pröll auf Wirtschaftsnobelpreisträger Krugmans Äußerungen reagiert, Österreich sei ein heißer Pleitekandidat. In einer international von Unsicherheiten geprägten Situation mit ständigen Prognosekorrekturen "können wir eines nicht brauchen: nämlich unqualifizierte Äußerungen aufgrund offenkundiger mangelnder Information, die den Wirtschaftsstandort massiv unter Druck bringen können, wenn sie so locker dahingesagt werden", meinte Pröll im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Wieso sind die Äußerungen unqualifiziert? Österreich hat ein Problem, zwei drittel z w e i d r i t t e l seines jährlichen BIP sind in Ostkredien angelget, und wenn die nicht mehr zahlen können dannn sind wir ... nun ja Staaten können nicht eigentlich pleite gehen, aber ...
Das ist ein ganz einfache Sache.
Wirklich nicht schwierig zu verstehen. Aber weiter:
Es sei beschämend, welcher "Wirtschaftskrieg" da am Rücken des Finanzstandorts Österreich ausgetragen werde. "Glatt falsch" sei Krugmans Analyse. Da sei nichts dran. Aus dem Mund eines Nobelpreisträgers sei das sogar grob fahrlässig.
So, und was soll das? Wer führt hier einen Wirtschaftskrieg? Krugman? Was soll dass? Und es wird noch schlimmer:
Es sei aber "nicht so ohne, dass sich einer hinstellt und solche Pauschalaussagen tätigt, die von der Faktenlage nicht gedeckt sind". Was hinter solchem "Bashing" stehe, könne er nur indirekt ableiten: Der Finanzminister erinnerte daran, mit welchem Argwohn und Neid in den vergangenen 10 Jahren die Osteuropaexpansion der Österreicher beobachtet worden sei, gerade von Ländern, die selber diese Entwicklung verschlafen hätten. Das könnte da mitschwingen.
Ja aber Krugman? Ist der ein Land? Hat der eine Entwicklung im Osten verschlafen? Wer genau bedroht uns?
Das Problem hier ist, dass unser Finanzminister schlicht ein Phober ist. Ob er sich vor Juden, Zigeunern, Neidern oder schlicht den Ausländern fürchtet ist nicht wirklich wichtig, und in seinem Kopf höchst wahrscheinlich das gleiche. Dieses miese Subjekt hat nicht verstanden, was die Aufgabe eines Journalisten ist: Zu sagen, wie die Sache steht; nicht NICHT nett zu Ihm zu sein, ich meine, wenn man diesen Gedankengang konsequent verfolgen sollte, dann kommt zu: Es ist die Aufgabe aller Journalisten möglichst konsequent zu lügen, denn dann werden wir irgend wann einmal keine Probleme mehr haben.
Welch ein Irrsinn!
Aber das ist noch nicht alles; mit einem nicht geringen Ausmaß an persönlicher Boßhaftigkeit unterstellt der "denen" - Wem? - neidisch zu sein. Was er sagt ist: Die anderen Lügen über uns, weil sie uns neidig sind, weil wir ja so toll sind. Wirklich? Als hätten wir - nicht wir - als hätten die österreichischen Banken uns nicht selbst in die Scheiße hineingerittten; das waren NICHT die anderen.
Was an dieser Aussage am entsetzlichsten ist, ist dieses Haxelbeißende kleine Boßhaftigkeit, die Aussagen nicht anders verstehen kann als als Angriffe, eben weil das Freund Feind Schema alles ist, was zur Analyse zu Verfügung steht.
Beschähmend.
parmenides - 15. April, 14:24
Ok.
Der standard berichtet, worüber in diesem Weblog schon seit Monaten geheult wird:
"Österreich ist ein heißer Pleitekandidat"
14. April 2009, 15:13
Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman bringt Österreich mit einem Staatskollaps in Verbindung, Nowotny widerspricht
New York - Österreich ist nahe einer Staatspleite - das glaubt zumindest der amerikanische Star-Ökonom Paul Krugman. "Island und Irland geht es ziemlich schlecht, Österreich könnte sich dieser Liga als drittes Land anschließen", sagte Krugman. Eine Bedrohung für Österreich ergebe sich aus den Krediten für die Länder Osteuropas, die infolge der Rezession nicht in der Lage seien, ihre Auslandskredite zu bedienen.
Noch einmal, für alle, die nicht schnell genug waren, die zentrale Passage aus dem - wirklich guten - Artikel ist:
Zu Jahresbeginn wurde ein drohender Staatskollaps wegen des großen Ostengagements heftig diskutiert. Öl ins Feuer hatte eine Untersuchung des Internationalen Währungsfonds (IWF) gegossen, wonach Österreich mit einem Anteil der Ostkredite von 70 Prozent am Bruttoinlandsprodukt das größte Risiko der Region trage. Nummer zwei ist - mit Respektabstand - Belgien, das auf 26,3 Prozent komme. Der Abzug von Geldern aus der Region hätte "verheerende Folgen" - sowohl für Osteuropa als auch für Österreich, hieß es in dem Bericht.
parmenides - 15. April, 14:08