Vielleicht bin ich nicht der richtige Mann, um über die geschlossenen Bögen bei Bruckner zu referieren.
Meine erste Bruckner-Symphonie habe ich im Alter von 13 Jahren zusammen mit meinem Vater gespielt. Das war die dritte. Später folgten dann 4 bis 9, wobei ich manche bevorzugte wie die 4te, die 5te, und die 6te. Gerade wenn man so einen viertelstündigen Satz am Klavier spielt, mag er einem endlos erscheinen - eine Abfolge von immer wieder gleichen Themen, getrennt durch Generalpausen, die bei Bruckner eine wichtige Rolle spielen.
Selbstverständlich erscheint uns ein Haydn, ein Mozart, ein Beethoven klarer. Schon Brahms, den man von der Musikform noch eher zu den Klassikern als zu den Romantikern zählen könnte, macht es dem Zuhörer nicht mehr so einfach. Und so werden mit zunehmenden Zeitverlauf die Symphonien in der Form immer freier. Die 5te Symphonie von Sibelius, die für mich Wald pur ist, lässt sich schon gar nicht mehr formal so leicht auflösen. Von der 9. Mahler sagt man, dass man danach keine Symphonie mehr schreiben könne, man könnte nichts neues mehr in die Musik bringen. Das soll jetzt einem Schostakovich, einem Prokoviev, einem Pfitzner nicht unrecht tun, doch es ist sicher kein Zufall, dass Richard Strauss keine Symphonien sondern symphonische Dichtungen geschrieben hat, die formal ganz anders aufgebaut sind.
Irgendwo auf dem Weg zur neuen Musik ist jetzt ein Bruckner zuhause. Sehr tonal, sehr formbetont, sehr exzessiv in den Gegensätzen der Lautstärke, teilweise sehr expressiv (würde ich meinen). Zwei, drei Takte genügen, um Bruckner als Komponisten zu erkennen. Vor einigen Jahrzehnten hätte ich auch sofort die Symphonie benennen können.
Ich meine allerdings, dass Musik, je "moderner" sie ist, umso öfter gehört werden muss, damit sie sich voll erschließt. Wenn man sich die Neunte zwanzigmal anhört, erkennt man auch die Zusammenhänge, die sich einem nicht sofort erschließen. Aber von der Reihenfolge der Verständnisleichtigkeit würde ich ja eher 4te, 3te, 7te, 5te, 6te, 8te und 9te reihen.
7 * 20 * ca. 1 Stunde ergibt 140 Stunden Hörgenuss, also zB 5 Monate lang jeden Tag eine Symphonie anhören. Danach behaupte ich einmal, werden alle formalen Zusammenhänge klar:)
Meine erste Bruckner-Symphonie habe ich im Alter von 13 Jahren zusammen mit meinem Vater gespielt. Das war die dritte. Später folgten dann 4 bis 9, wobei ich manche bevorzugte wie die 4te, die 5te, und die 6te. Gerade wenn man so einen viertelstündigen Satz am Klavier spielt, mag er einem endlos erscheinen - eine Abfolge von immer wieder gleichen Themen, getrennt durch Generalpausen, die bei Bruckner eine wichtige Rolle spielen.
Selbstverständlich erscheint uns ein Haydn, ein Mozart, ein Beethoven klarer. Schon Brahms, den man von der Musikform noch eher zu den Klassikern als zu den Romantikern zählen könnte, macht es dem Zuhörer nicht mehr so einfach. Und so werden mit zunehmenden Zeitverlauf die Symphonien in der Form immer freier. Die 5te Symphonie von Sibelius, die für mich Wald pur ist, lässt sich schon gar nicht mehr formal so leicht auflösen. Von der 9. Mahler sagt man, dass man danach keine Symphonie mehr schreiben könne, man könnte nichts neues mehr in die Musik bringen. Das soll jetzt einem Schostakovich, einem Prokoviev, einem Pfitzner nicht unrecht tun, doch es ist sicher kein Zufall, dass Richard Strauss keine Symphonien sondern symphonische Dichtungen geschrieben hat, die formal ganz anders aufgebaut sind.
Irgendwo auf dem Weg zur neuen Musik ist jetzt ein Bruckner zuhause. Sehr tonal, sehr formbetont, sehr exzessiv in den Gegensätzen der Lautstärke, teilweise sehr expressiv (würde ich meinen). Zwei, drei Takte genügen, um Bruckner als Komponisten zu erkennen. Vor einigen Jahrzehnten hätte ich auch sofort die Symphonie benennen können.
Ich meine allerdings, dass Musik, je "moderner" sie ist, umso öfter gehört werden muss, damit sie sich voll erschließt. Wenn man sich die Neunte zwanzigmal anhört, erkennt man auch die Zusammenhänge, die sich einem nicht sofort erschließen. Aber von der Reihenfolge der Verständnisleichtigkeit würde ich ja eher 4te, 3te, 7te, 5te, 6te, 8te und 9te reihen.
7 * 20 * ca. 1 Stunde ergibt 140 Stunden Hörgenuss, also zB 5 Monate lang jeden Tag eine Symphonie anhören. Danach behaupte ich einmal, werden alle formalen Zusammenhänge klar:)