aiiiia - 30. August, 20:42

herr parmenides, da bin ich nicht ganz Ihrer meinung.
1) ist es offensichtlich, dass das system krankt, wenn jemand nach einer gehaltserhöhung gleich viel (netto) verdient wie vorher. oder in anderen worten: wenn jemand in einer höheren position (durch mehr bildung, mehr engagement, mehr bla...) gleich viel verdient wie jemand in einer niedriegeren. wo bleibt dann der anreiz zu mehr leistung?

2) um steuern senken zu können muss man nicht gleich bei bildung, gesundheit und pensionen kürzen - das halte ich für trivial.
ein großteil der steuern versickert bereits in der administration - bei überhöhten beamtengehältern (von teilweise unkündbaren beamten), bei suboptimalen prozessen innerhalb der organisation, bei der ausgabe an den falschen enden etc. gut, diese dinge finden auch alle in privatwirtschaftlichen unternehmen statt, werden dort aber wenigstens entsprechend sanktioniert und es gibt ein streben nach dem optimum, das den größten mist verhindert.

müssen die leute weniger steuern zahlen, können Sie sich mehr leisten und das tun sie dann auch. und ich finde, es ist hier egal ob sie das zusätzliche geld investieren oder ausgeben, ich sehe dabei in jedem fall positive auswirkungen. hier reagan anzuführen halte ich für zu kurz gegriffen weil das eine schwarz-weiß-frage ist. man kann steuern senken, ohne diese gleich auf ein absolutes minimum zu reduzieren.

3) ich halte es für recht und billig, gegen eine doppelte besteuerung der erbschaft einzutreten. das hat nichts im geringsten etwas damit zu tun, "emotionale punkte zu sammeln", sondern ist in meinen augen einfach vernünftig. kosten (verwaltungsaufwand) und nutzen (steuererträge) standen besonders bei der erbschaftssteuer in einem krassen missverhältnis, Sie können also auch nicht sagen, dass dem staat österreich dadurch eine menge geld durch die lappen geht.


aber unterm strich finde ich ja diese fragestellung viel interessanter:
warum ist die schweiz produktiver? wie schaffen die es, mit so niedrigen steuern (gut!) auszukommen? wie kann österreich das auch schaffen?

parmenides - 30. August, 23:55

Gut, gut.
Also alles der Reihe nach, also verkehrt:

a) der Punkt, den ich in Bezug auf Doppelbesteuerung machen wollte ist, dass es dem Hr. Baron nach der Logik seines Argumentes nach, darauf ankommen sollte wie hoch die Steuern sind, und nicht wie genau sie eingehoben werden. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, mit ganz anderen wirtschaftlichen Auswirkungen. Dass Sachen doppelt besteuert werden ist (denken Sie an Einkommenssteuer / Mehrwertsteuer) in gewissen Zusammenhängen wirklich sinvoll.

b) Ich verstehe, dass niemand gerne Steuern zahlt, aber das ist per se kein Argument gegen diese. Ich meine, ich gehe auch nicht gern zum Zahnarzt, aber ...

c) Das mit den Steuererträgen bei der Erbschaftssteuer nehme ich Ihnen so nicht ab, muss aber zugeben ich weiss es nicht. Schlagen sie einen besseren Weg vor, die Erbschaftssteuer zu organisieren. Verglichen mit einer ganzen Meneg anderer Steuern finde die a) wirklich gerecht und b) nicht >leistungsfeindlich<. Die Menschen können diese ja leicht umgehen indem sie ihr Geld zu lebzeiten Ausgeben. Ihren Kindern eine bessere Ausbildung finanzieren anstatt ihnen etwas zu hinterlassen.

d)Also wenn man sich ansieht wofür die Republik Geld ausgibt, und ich müsste das irgenwo haben, aber ganz allgemein: Bildung, Gesundheit Soziales. Der Rest ist schlicht nicht so erheblich, dass sie davon Steuerkürzungen finanzieren können.

e) Jetzt wird Ihnen vorgeworfen emotionale Argumente vorzubringen. Ich finde es wirklich ungerecht, dass die österreichischen Beamten, welche zu den nicht korruptesten und leistungsfähigsten der ganzen Welt gehören, immer wieder so niedergemacht werden.

f) Das Argument ist im Prinzip nicht sehr sinvoll. Löhne und Gehälter werden durch den Arbeitsmarkt bestimmt, man kann die nicht beliebig kürzen, weil man sonst die Leute nicht bekommt.
Was die menschen verdienen wird in einem perfekten Markt rein durch ihre Produktivität bestimmt. (Da aber unser Markt dermaßen imperfkt ist, dass eine nicht geringe unfreiwillige Arbeitslosigkeit gibt , siehe mich und sie - solte sich der Staat bemühe diese Gehläter der Produktivität der einzelnen Beamten anzupassen. Das ist nicht wirklich leicht, währe aber - in theory - der beste Weg.)

g) Was ihr Schweiz beispiel betrifft, können Sie beide das nicht selber glauben. Ich meine ehrlich, meinen Sie, dass die ihren Bürger auch nur annährend dasselbe bieten können, wenn sie (wesentlich) weniger Steuern einheben?

h) Das man das sehr viel besser machen könnte, als es in Österreich gemacht wird, ist unbestritten. Ich meine davon abgesehen, dass wir wirklich eine der besten Verwaltungen der ganzen Welt haben.

i) Sie erinnern sich an meine Dissertation? Ich entwerfe gerade genau solche Weltverbesserungsvorschläge.

j) Das mit der Produktivität wird ein andermal erörtert.

Die Allerliebsten Grüße

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